
Dass Boltenhagen heute das zweitälteste Ostseebad Mecklenburg-Vorpommerns ist, hätten sich die Bauern des Ortes vor über 200 Jahren auch nicht träumen lassen. Jahrhundertelang dämmerte das beschauliche kleine Fischer- und Bauerndorf, das im Jahr 1325 erstmals urkundlich erwähnt wurde, vor sich hin. Das änderte sich schlagartig als im Jahr 1803 der Graf Bothmer aus Klütz mitsamt Familie und einem Badewagen hinter der Kutsche in den Ort einfuhr. Am Redewischer Ufer wurde der Badewagen ins Waser gezogen und die gräfliche Familie konnte unbeobachtet in der Ostsee baden. Ein zu der damaligen Zeit vollkommen unübliches Vergnügen. Nicht nur den Badespaß hinterließ der Graf der Nachwelt. Schloss Bothmer ist heute die größte barocke Schlossanlage in Mecklenburg-Vorpommern und zeugt mit seinem Museum von lange vergangenen Tagen. Auch die Mecklenburger Festspiele werden regelmäßig in dem Schloss veranstaltet.
Von dem gräflichen Badewagen bis hin zum bekannten Ostseebad war der Weg nicht mehr allzu weit. Bald besuchten zahlreiche Sommergäste den idyllischen Ort an der Ostsee,